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Aschaffenburg, Bahn & Bus, Pressemitteilung, Verkehrsplanung & -politik
Aschaffenburg/Miltenberg

„Millionen für Parkhäuser und Firmenwagen – aber kein Geld für den ÖPNV?“

Nahverkehrsplan Bayerischer Untermain – Verkehrswende nicht verwässern!

VCD fordert konsequente Umsetzung des Nahverkehrsplans und soziale Verkehrswende.

Während Millionen in Parkhäuser und Firmenwagen fließen, droht der dringend benötigte Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs auf der Strecke zu bleiben. Schichtarbeitende, internationale Fachkräfte und Menschen ohne Auto stehen ohne verlässliche Alternative da. Der VCD Aschaffenburg-Miltenberg fordert die Politik auf, endlich klare Prioritäten zu setzen: Mehr Bus- und Bahnverbindungen statt weiterer Fehlallokationen!

VCD fordert entschlossene Umsetzung der ÖPNV-Verbesserungen statt weiterer Fehlallokationen

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Aschaffenburg-Miltenberg hat die politischen Vertreter der Stadt und Landkreise Aschaffenburg und Miltenberg mit einem klaren Appell aufgefordert, sich aktiv für eine klimafreundliche und sozial gerechte Umsetzung des Nahverkehrsplans einzusetzen.

Verkehrspolitik im Widerspruch zu den Klimazielen

Der vorliegende Entwurf des Nahverkehrsplans enthält sinnvolle Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, doch es besteht die Gefahr, dass sie aufgrund finanzieller Engpässe nicht umgesetzt werden. Währenddessen fließen Millionen in neue Parkhäuser und Firmenwagen, anstatt den ÖPNV leistungsfähiger und attraktiver zu machen.

VCD-Vorsitzender Dennis Handt bringt die Kritik auf den Punkt:
„Es ist völlig unverständlich, warum in einer Zeit, in der die Verkehrswende dringend umgesetzt werden muss, Millionen für Parkplätze und Firmenwagen bereitgestellt werden, während gleichzeitig im Nahverkehr an allen Ecken und Enden gespart wird. Eine zukunftsfähige Mobilitätspolitik sieht anders aus.“

Kritische Schwachstellen im aktuellen Mobilitätskonzept

  • Schichtarbeitende ohne Alternative: Viele Berufstätige, insbesondere im Klinikum Aschaffenburg, können den ÖPNV nicht nutzen, weil es keine Früh- oder Spätverbindungen gibt.
  • Industriegebiet Nilkheim bleibt unzureichend angebunden: Tausende Beschäftigte haben keine verlässliche Alternative zum Auto, da der Busverkehr nicht an Schichtzeiten angepasst ist.
  • Hohe Kosten für Menschen mit niedrigem Einkommen: Beschäftigte im Niedriglohnsektor zahlen bis zu 20 % ihres Einkommens für einen eigenen Pkw, weil sie keine andere Möglichkeit haben, zur Arbeit zu kommen.
  • Geld fehlt für den Nahverkehr, aber nicht für Autos: Während über 7,14 Millionen Euro jährlich für 800 Firmenwagen bereitgestellt werden, bleiben Nachtverkehre, Taktverdichtungen und On-Demand-Lösungen unterfinanziert.

„Es braucht jetzt politische Verantwortung – keine weiteren Verzögerungen!“

Der VCD fordert die politischen Entscheidungsträger auf, entschlossen zu handeln:

  1. ÖPNV-Ausbau konsequent umsetzen – keine Kürzungen!
  2. Finanzmittel neu priorisieren – keine weiteren Fehlallokationen in Parkhäuser und Firmenwagen!
  3. Schichttaugliche Busverbindungen und bessere Erreichbarkeit von Klinikum und Industriegebieten!
  4. Klimabilanz des Nahverkehrsplans offenlegen und messbare CO?-Reduktionsziele definieren!

„Die Verkehrswende darf nicht am politischen Klein-Klein oder kurzfristigen Sparmaßnahmen scheitern. Es geht um die Mobilität der Zukunft für alle – sozial gerecht und klimafreundlich.“, betont Dennis Handt.

Persönliche Perspektive – Eindringlicher Erfahrungsbericht einer Kinderkrankenschwester

Ein Beispiel für die täglichen Herausforderungen im Nahverkehr liefert Marina, eine Kinderkrankenschwester, die aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen kein Auto fahren kann. In ihrer eindringlichen Audionachricht schildert sie ihre Mobilitätsprobleme und die Absurdität der derzeitigen Verkehrspolitik:

Link zur Audiodatei

Wir werden die politischen Entwicklungen weiter genau verfolgen und fordern eine klare Positionierung der Verantwortlichen für eine zukunftsfähige Mobilitätsstrategie.

Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit! Wie erleben Sie den Nahverkehr in unserer Region? Schreiben Sie uns an info@vcd-ab-mil.de.

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