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Nürnberg

Zwei Straßen fürs Fahrrad - Forststrecken aufwerten

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland schlägt vor, die beiden Forststraßen zwischen dem Nürnberger Stadtteil Buchenbühl und Heroldsberg bzw. Kalchreuth zu Fahrradstraßen zu erklären. Damit hätte der Radverkehr Vorrang und die Geschwindigkeit des Autoverkehrs würde auf 30 km/h begrenzt.

Dies würde den Autofahrern auf den wenigen Kilometern höchstens einige Minuten kosten und ist zumutbar, zumal es Alternativstrecken gibt. Auf der anderen Seite könnte mit einer attraktiven Radverbindung die Zahl der Alltagsradler signifikant erhöht werden. Der Sicherheitsgewinn für den Radverkehr wäre enorm. Neben Berufspendlern hätten auch Schüler damit eine attraktive Strecke, wenn sie zum Beispiel von Heroldsberg nach Nürnberg fahren müssen. Zudem bekämen Ausflugsradler eine bequeme Route hinauf nach Kalchreuth und zu weiteren Zielen Richtung Hetzles und zum Walberla.

Kein Radweg an der Bundesstraße

Wer heute von Kalchreuth oder Heroldsberg mit dem Fahrrad nach Nürnberg fahren will, steht vor einem Problem: Es gibt keinen Radweg, der diesen Namen verdient, sondern nur Forstwege, deren Zustand stark von den aktuellen Forstarbeiten abhängig ist.

Der fehlende Radweg zwischen Heroldsberg und Nürnberg entlang der B 2 ist nach wie vor eine empfindliche Lücke im örtlichen Radwegenetz, die unbedingt geschlossen werden muss. Da die Überquerung der Autobahn mit ihren Ein- und Ausfahrten aufwändig und kostspielig sind, wurde die Realisierung immer wieder verschoben. Das Projekt wird sich auch im günstigsten Fall noch Jahre hinziehen.

Forststraßen als Potenzial

Bereits jetzt nutzen daher viele Radler die Verbindungsstraßen zwischen Heroldsberg, Kalchreuth und Nürnberg. Problematisch ist dies vor allem zu Zeiten des Berufsverkehrs, wenn gleichzeitig viele Autos diese Schleichwege befahren. Aber nicht die schiere Menge an Fahrzeugen macht das Radfahren unangenehm, sondern vor allem die teils viel zu hohen Geschwindigkeiten. An die Begrenzung auf 60 bzw. 70 km/h – was ohnehin schon viel zu schnell ist – hält sich längst nicht jeder.

Die Straße ist für Begegnungsverkehr mit teilweise gerade mal 4,80 m ziemlich schmal. Damit kann beim Überholen der gesetzliche vorgeschriebene Abstand von 2 m zu Radlern nicht eingehalten werden. Besonders gefährlich ist dies auf der Gefällestrecke von Kalchreuth herunter. Hier muss man als Radler vor allem in den engen Kurven äußerst wachsam sein. Denn es ist äußerst unangenehm und gefährlich, dicht von schnell fahrenden Autos überholt zu werden. Aber auch sehr schnell fahrende entgegenkommende Fahrzeuge sind bei solchen Fahrbahnbreiten ein ernstes Problem.

Zwei Jahre Verkehrsversuch

Im Großraum werden derzeit mehrere Radschnellwege für Pendler über die Stadtgrenzen hinweg geplant. Nördlich von Buchenbühl wären durch die angeregten Fahrradstraßen kurzfristig Verbesserungen möglich. Da eigentlich nur Schilder und ggf. Bodenmarkierungen benötigt werden, kann das auch zunächst provisorisch in Form eines Verkehrsversuchs geschehen.

Die vom VCD vorgeschlagene Lösung erfordert im Wesentlichen nur den Willen und etwas Mut der Verantwortlichen. Die Hoffnung ist, viele Autofahrer zum Umstieg auf das gesunde und umweltfreundliche Verkehrsmittel Fahrrad zu motivieren. Gerade in Bürojobs sitzt man viel zu lange in geschlossenen Räumen und bewegt sich zu wenig draußen. Radfahren ist in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn und wer sich einmal daran gewöhnt hat, will die Bewegung und den damit verbundenen Stressabbau nicht mehr missen. In Zeiten von Pedelecs sind auch die Anstiege kein Hindernis mehr. In einem 2 Jahre dauernden Verkehrsversuch ließe sich dies für alle ausprobieren.

 

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