Bayern

Landshut - Dingolfing-Landau

Gedankenspiele zur Verkehrsberuhigung in der Innenstadt

Der VCD nimmt einen neuen Anlauf für ein konstruktives Miteinander ohne Denkverbote

Eine Fußgängerzone in der Unteren Neustadt wird nach dem Bürgerentscheid im letzten Jahr nicht eingerichtet. Trotzdem bleibt die Verkehrssituation dort unbefriedigend, werden weiterhin von verschiedenen Seiten Verbesserungen gefordert.

Im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung lud der hiesige Kreisverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) auch die Öffentlichkeit zu Impulsreferat und Diskussion darüber ein. Vorstandsmitglied und Vorsitzende des LAVV-Fahrgastbeirats Verena Putzo-Kistner zeigte systematisch die Möglichkeiten in der historischen Innenstadt zwischen Hangleite und Isar auf.

Es wurde klar, dass nur eine Kombination von Maßnahmen den Verkehr sinnvoll reduzieren kann und so zu mehr Aufenthaltsqualität führt. Notwendig sind zum einen Autostellplätze zum Anliefern und Abholen von Waren und Menschen, für Behinderte, Taxis und Carsharing, aber auch ein Parkleitsystem mit systematischer Verkehrsführung. Normal sollte nicht die Auf- und Ab-Suche in der Neustadt, sondern das Parkhaus oder der Parkplatz am Rand des Zentrums sein. Für den dann noch notwendigen Verkehr in der Neustadt braucht es eine gut überlegte Einbahnregelung, die die Fahrräder ausnimmt. Eine beschilderte Fahrradroute auch durch die Neustadt könnte zusätzlich dafür sorgen, dass einerseits die Fußgänger auf der engen Isarpromenade weniger gefährdet werden und andererseits der offizielle Isar-Radweg nicht an der historischen Innenstadt vorbeiführt.

Das Zu-Fuß-Gehen von der Grieserwiese oder einem Parkhaus ins Zentrum ist eigentlich gesund, aber nicht immer möglich. Deshalb wurde 1999 bei der Eröffnung der Fußgängerzone ein Shuttlebus getestet, aber bald auch wieder wegen zu weniger Fahrgäste und hoher Kosten eingestellt. Besser wäre wahrscheinlich die kostenlose Nutzung von Bussen, die sowieso fahren. Ein Beispiel dafür wäre die Regelung in Augsburg, wo zwischen bestimmten Haltestellen im Zentrum keine Fahrkartenkontrolle stattfindet.

Leider soll auch nach dem neu aufgestellten Nahverkehrsplan in Landshut trotz der so benannten Schwachstelle stündlich nur ein Bus in einer Richtung durch die Innenstadt fahren. Deshalb wäre zu überlegen, ob die Führung von Linienbussen mit Elektroantrieb auch durch Teile der Fußgängerzone nicht doch zu einer Lösung beitragen könnte, den Autoverkehr mehr aus der historischen Innenstadt herauszuhalten.

Der VCD-Kreisverband plant weitere Veranstaltungen zu diesem Thema und lädt alle Bürgerinnen und Bürger dazu ein, eigene Ideen und Vorschläge einzubringen: Persönlich beim Parking-Day am Freitag, 20.September direkt in der Neustadt oder per E-Mail.

 

zurück