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Es geht auch ohne eigenen PKW

Die Vorsitzende der Ökologisch-Demokratischen Partei Aschaffenburg Katharina Dehn, interviewt ÖDP-Schriftführerin Katrin Bauer ,die auch beim VCD aktiv ist.

 

Katharina Dehn (K. D.): Katrin, Ihr habt vor eineinhalb Monaten euer Auto verkauft. Was hat euch zu dieser Entscheidung bewogen?

Katrin Bauer (K. B.): Mein Mann und ich haben uns zu diesem Schritt entschlossen, weil wir unseren PKW nur sehr selten genutzt haben.

K. D.: Und wie gestaltet ihr als fünfköpfige Familie den Alltag ohne eigenen PKW?

K. B.: Die täglichen Wege zum Arbeitsplatz bzw. zur Schule legen wir und unsere drei Kinder mit dem Fahrrad zurück. Lasten (v. a. Einkäufe) transportieren wir mit Hilfe eines Fahrradanhängers.

K. D.: Gibt es Gelegenheiten, bei denen du doch ein eigenes Auto vermisst?

K. B.: Nein. Denn wir nutzen das hiesige Carsharing-Angebot. Im Umkreis von 1 km (ca. 5 Fahrradminuten) stehen uns 6 PKWs vom VCD bzw. den Stadtwerken zur Verfügung. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle 6 Autos gleichzeitig ausgebucht sind, ist relativ gering. Selbst kurzfristige Buchungen waren bisher immer möglich.

K. D.: Welche Vorteile siehst du im Carsharing?

K. B.: Ich kann ein Auto genau in der Größe buchen, wie ich es gerade benötige. Für ein bis zwei Personen reicht ein Smart. Für die ganze Familie hingegen brauche ich einen Caddy oder einen Touran. Früher musste ich für jede Fahrt das Familienauto, einen Opel Zafira, nehmen.

K. D.: Und wie sieht es mit den Kosten aus?

K. B.: Für Wenigfahrer wie meine Familie ist Carsharing auf jeden Fall günstiger als ein eigener PKW. Der Monatsbeitrag ist für Kunden der AVG oder Mitglieder des VCD nicht hoch. Bei den Kosten für die Fahrten gilt: Je kleiner das Auto, desto geringer der Tarif.

K. D.: Nutzt du eigentlich auch den ÖPNV?

K. B.: Ich bin eine große Verfechterin des ÖPNV. Ich stelle fest, dass der Verzicht auf den eigenen PKW eine echte Wahlfreiheit ermöglicht. Viele Autobesitzer zögern ja auch deshalb, den ÖPNV zu nutzen, weil das Auto sowieso vor der Tür steht und gefühlt Zusatzkosten entstünden, wenn man den Bus nähme.

K. D.: Wenn du so viel vom ÖPNV hälst, warum praktizierst du dann Carsharing?

K. B.: Manche weitere Wege kann ich nur schlecht mit dem ÖPNV zurücklegen, weil die Taktzeiten der Busse sehr ungünstig sind. Dann buche ich ein Auto. Ansonsten gilt für mich die Reihenfolge: Das Verkehrsmittel der Wahl ist das Fahrrad. Dann kommt der ÖPNV und erst ganz zum Schluss der PKW.

K. D.: Vielen Dank für das Gespräch.

Katharina Dehn (Kreisvorsitzende)

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