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VCD begrüßt ÖPNV-Maßnahmenpaket - und verweist auf zentrale Lücke

Der VCD begrüßt grundsätzlich das Maßnahmenpaket, das im Nürnberger Verkehrsausschuss beschlossen wurde. Demnach sollen schon 2023 die Stadtparkschleife wieder befahren und neue Linien zwischen Gibitzenhof und Mögeldorf sowie zwischen Am Wegfeld und Dutzendteich eingerichtet werden. Auch einige Streckenneubauten, die der VCD seit langem fordert, sollen nun absehbar angegangen werden.

„Wir freuen uns darüber, dass auch Nürnberg endlich die Bedeutung der Straßenbahn für einen attraktiven ÖPNV erkennt“, freut sich VCD-Sprecher Berthold Söder. Er ergänzt aber: „Hier hat die Stadt leider gewaltigen Nachholbedarf. Nun muss man erst mal an den selbst erzeugten Engpässen der Vergangenheit arbeiten, um das Netz stabil und zukunftsfähig zu machen.“

Als „beeindruckend mutlos“ bezeichnet Söder dagegen den Umgang mit der Straßenbahn durch die Sebalder Altstadt. Gerade die Strecke zwischen Rathenauplatz und Hallertor stellt das eigentliche Herzstück des „Szenario 2030“ dar: Durch den Netzeffekt würde sie viele neue Direktverbindungen schaffen, umständliche Umstiege verhindern und die Reisezeiten verkürzen. Nicht umsonst wurde ihr bereits ein überragendes Nutzen-Kosten-Verhältnis von über 4,0 bescheinigt.

Dass diese zentrale Strecke in die letzte Priorität – noch ohne Zeithorizont – geschoben wurde, ist nicht akzeptabel. Die Coronafolgen für den Handel, die eben erst beschlossene Ausweitung der Fußgängerbereiche, die angestrebte Urbane Gartenschau – es gibt auch genügend aktuelle Gründe, sich für die Altstadtstraßenbahn zu engagieren.

Söder: „Die Strecke ist für uns ein Gradmesser, ob den hehren Worten auch dann Taten folgen, wenn es vielleicht unbequem wird. Auch die erfolgreiche Straßenbahn in Straßburg hatte zunächst viele Feinde – und wird heute von allen geliebt!“

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