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Autoarmes Regensburg heute - ein Beispiel für Bamberg?

Der Nahmobilitätskoordinator der Stadt Regensburg stellt die Aktivitäten und Erfolge bei der Gestaltung einer autoarmen Regensburger Altststadt vor. Kann das ein Modell für Bamberg werden

In seinem Vortrag zur autoarmen Altstadt schilderte der Nahmobilitätskoordinator der Stadt Regensburg mit eindrücklichen Bildern, wie sich die Aufenthaltsqualität verbessert hat. Im Vortrag kamen jedoch auch die Herausforderungen und teils schwierigen Diskussionen in der Stadtgesellschaft nicht zu kurz, die am Ende zu breit getragenen Maßnahmen führten. Dies war eine gelungene Einstimmung auf die anschließende Mitgliederversammlung des Bamberger Kreisverbands im VCD.

Bereits in den 80er Jahren hat die Stadt Regensburg begonnen, die Altstadt von Verkehr zu entlasten und sie durch die Einrichtung von Wohnverkehrsstraßen aufzuwerten. Thomas Großmüller, Nahmobilitätskoordinator der Stadt Regensburg, zeigte den kontinuierlichen Aufbau dieser stadtfreundlichen Infrastruktur über die Jahrzehnte auf. Seine Bildbeispiele zeigten vielerorts die Verwandlung von reiner Verkehrsfläche zu öffentlich belebter Fläche und es wird schnell klar, was die attraktive Innenstadt prägt: niveaugleicher Ausbau, Aufenthaltsflächen statt Parkplätzen, sehr wenig PKW-Verkehr, Fuß- und Radverkehr als überwiegende Mobilitätsform.

Wie im Beispiel gut zu erkennen, kommen die früheren PKW-Verkehrsflächen auch dem Gewerbe zugute. Die Gastronomie kann einladende Außenbereiche einrichten, der Handel profitiert von flanierenden Menschen, sowohl aus Regensburg wie auch Reisende. Dies führte auch dazu, dass die Mehrzahl der Gewerbetreibenden diese Umgestaltung begrüßten bzw. teilweise sogar forderten. Im Vortrag wurde auch deutlich, dass nicht alle Herausforderungen gelöst sind. Während die Abstellung von PKW auf den privaten Parkplätzen und in großen Quartiersgaragen weitgehend gelöst ist, bezeugen haltende Lieferfahrzeuge außerhalb der dafür vorgesehenen Flächen, dass hier noch Verbesserungen erforderlich sind.

Gute Erfahrungen bestehen jedoch mit der Öffnung der Fußgängerzonen für Radfahrende. Alle möglichen Befürchtungen (wie Konflikte zwischen Fuß- und Radverkehr, geringere Aufenthaltsqualität, geringere Nutzung durch Fußgehende) haben sich nicht NICHT erfüllt. Im Gegenteil, Gewerbetreibende begrüßen diese Öffnung, denn Radfahrende bringen mehr Umsatz als Autofahrende, wie auch in einer Studie der FH Erfurt belegt wurde.

Natürlich sind Regensburg und Bamberg nicht identisch, aber es gibt sehr viele Parallelen. Daher ist zu erwarten, dass auch Bamberg ähnliche Qualitäten erreichen kann, wenn der öffentliche Raum in der Altstadt bzw. im Welterbe ähnlich gestaltet wird wie in Regensburg. Für einen weiteren Erfahrungsaustausch besteht seitens der Stadt Regensburg auch große Bereitschaft.

Hier können Sie den Vortrag herunterladen.

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