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Bamberg

Fahrradknoten Süd – gut für Fuß- und Radverkehr – und dank Bundesförderung für das Budget!

Neue Mobilitätsprojekte haben es in Zeiten knapper Budgets und einer Pandemie schwer. Der VCD Bamberg schlägt mit dem Fahrradknoten Süd ein Projekt vor, von dem alle profitieren. Dabei bekommt der Fußverkehr im Hain und am Adenauerufer mehr Raum, der Radverkehr im Süden der Stadt wird gefördert und der Autoverkehr in der Stadt entlastet. Insbsondere der zunehmende Pendlerverkehr könnte hiermit in neue Bahnen gelenkt und die Stadt von KFZ-Pendlern entlastet werden. Das Beste zum Schluss: Die Bundesregierung hat für flächendeckende Fahrradinfrastruktur das Sonderprogramm "Stadt und Land" aufgelegt, mit dessen Hilfe solch ein Projekt vielleicht gut zu stemmen wäre!

Verkehrsprojekte drängen sich in kritischen Zeiten nicht gerade auf. Mit dem allseits geforderten Blick für Gesamtkonzepte müssen solche Projekte daher viele Wünsche erfüllen um zu überzeugen. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Bamberg, der sich nachhaltige Mobilität für alle als Ziel in die Satzung geschrieben hat, schlägt mit dem Fahrradknoten Süd ein ungewöhnliches Projekt vor, das viele Vorteile vereint.

Die Ziele des Fahrradknoten Süd: (1) Im Hain und am Adenauerufer dem Fußverkehr und der Erholung mehr Raum geben. (2) Eine attraktive und direkte Anbindung der Innenstadt für Fahrradpendler*innen schaffen, insbesondere auch aus dem Landkreis. (3) Damit den Umweltverbund stärken und in der Folge Parkdruck und Stau in der Stadt reduzieren. (4) Mehr Raum für Menschen und eine lebenswerte Stadt.

Und wie soll das funktionieren? Dazu sind aus Sicht des VCD Bamberg keine Verbote erforderlich. Hain und Adenauerufer sollen weiterhin mit dem Fahrrad für Anlieger*innen erreichbar bleiben. Für den schnelleren Raddurchgangsverkehr werden attraktive Alternativstrecken geschaffen. Dazu kann vorhandene Infrastruktur durch einige wenige Baumaßnahmen so verbunden bzw. erweitert werden, dass durchgängige und zügig befahrbare Verbindungen entstehen. Im Zentrum steht die Strecke entlang der B22, die von Stegaurach über Südwest bis zum Berliner Ring verläuft. Bestehende Teilstücke werden sinnvoll verbunden, teilweise verbreitert. Für die Querung der Regnitzarme und des Kanals sorgen ggf. neue leichte Brücken. Der finanzielle Aufwand bleibt dabei überschaubar und ist weit entfernt von den enormen Kosten für KFZ-Brücken. Die Maßnahme fügt sich hervorragend in die Pläne des Landkreises ein, der sich die Beschleunigung des Alltagsradverkehrs vorgenommen haben. An erster Stelle steht der im Oktober von Stadt und Landkreis vereinbarte Metropol-Radweg von Bamberg nach Nürnberg. Aber auch Bug, Pettstadt und das Aurachtal werden wesentlich besser an das Bamberger Stadtgebiet angeschlossen. Die neuen Wege motivieren, Fahrten vom KFZ auf das Fahrrad zu verlagern.

Mit vergleichsweise geringem Aufwand fördert der Fahrradknoten Süd aus Sicht des VCD Bamberg gleichzeitig viele Ziele der Stadtentwicklung. Zum einen werden Hain und Adenauerufer von Durchgangsradverkehr entlastet. Die wesentlich schnelleren und direkten Verbindungen motivieren Menschen dazu, öfter auf das Fahrrad umzusteigen. Zum anderen gelangen dadurch auch weniger KFZ in die Innenstadt. Das bedeutet weniger Stau für den verbleibenden Autoverkehr und schnellere Busse. Weniger Autos in der Innenstadt verringern zudem den Parkdruck. Freiwerdende Flächen werden für andere Nutzungen frei. Das kann eine verbesserte Aufenthaltsqualität für Menschen sein oder mehr Stadtbäume zum Schutz gegen die Folgen der Klimakrise. Oder mehr Verkaufsflächen im Freien für durch Corona gebeutelten Einzelhandel und Gastronomie. Anderen Städte machen damit bereits gute Erfahrungen, denn auch der lokale Handel profitiert nachweisbar davon. Alle gewinnen also.

Selbstverständlich erfordert die Einrichtung des Fahrradknoten Süd Investitionen. Doch das Geld ist sehr gut angelegt. Studien für andere Städte (Kassel, Bremen, Kiel, Kopenhagen) haben ermittelt, dass Mobilität mit dem Fahrrad den Kommunen unter Berücksichtigung aller Aufwendungen die geringsten Kosten verursacht. Autoverkehr führt unter dem Strich hingegen zu Mehrkosten. Es deutet nichts darauf hin, dass dies in Bamberg anders ist. Ein weiteres Argument: Für die Umsetzung sind hauptsächlich Maßnahmen entlang der B22 erforderlich. Diese liegt in der Verantwortung des Bundes, der sich glücklicherweise gerade die Förderung des Radverkehrs auf die Fahnen geschrieben hat. Es ist damit zu rechnen, dass solche Projekte deshalb auch umfassende Förderung erhalten. Das sollte auch den Kämmerer überzeugen.

Die Argumente liegen auf dem Tisch. Nun sind Stadtrat und Verwaltung gefordert, das Projekt voranzubringen. Das ist kein Sprint, sondern will gut geplant sein. Der VCD Bamberg ist überzeugt: Der Fahrradknoten Süd ist ein Projekt, von dem alle profitieren können. Durch den anstehenden Verkehrsentwicklungsplan besteht eine gute Gelegenheit, dieses zukunftsweisende Projekt in Bamberg anzustoßen. Und die Bundesregierung steht mit Fördergeldern parat!

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