Landshut - Dingolfing-Landau
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Die Gemeinschaft der Betroffenen und Gegner der B15neu feiert ihr 50-jähriges Bestehen, ist auf alle Eventualitäten eingestellt und hofft, sich in absehbarer Zeit auflösen zu können.
Am 28. September feierte Deutschlands älteste Verkehrs-Bürgerinitiative ihr 50-jähriges Bestehen im Gasthaus Rahbauer in Weihbüchl bei Landshut. Zahlreiche Unterstützer, Politiker und Weggefährten kamen zusammen, um auf ein halbes Jahrhundert erfolgreichen Widerstands gegen die B15 neu zurückzublicken. Die Veranstaltung bot nicht nur Gelegenheit, alte Weggefährten wiederzusehen, sondern auch eine beeindruckende Fotoausstellung und historische Filmaufnahmen, die den langjährigen Protest dokumentierten.
Die erste Vorsitzende, Gisela Floegel, würdigte in ihrer Ansprache die Anfänge des Vereins und erinnerte an den Gründer Siegfried Rickler. Bereits in den 1930er Jahren gab es Pläne für die A93, die in den 1960er Jahren konkreter wurden. 1974 fanden entlang der geplanten Strecke Versammlungen statt, um gegen die Autobahnpläne vorzugehen. Der Widerstand war vielfältig und kreativ – von Mahnfeuern über Postkartenaktionen bis hin zur berühmten „Scheitlaktion“, die heute im Museum der Bayerischen Geschichte ausgestellt ist. Trotz vieler Rückschläge, wie der Wiederbelebung des Projekts unter dem Namen „B15 neu“, blieben die Gegner stets aktiv.
In den Reden der prominenten Gäste wurde das anhaltende Engagement der Initiative hervorgehoben. Richard Mergner, Landesvorsitzender des Bund Naturschutz in Bayern, kritisierte die Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte, die vor allem auf Straßenneubau setzte, während die Bahn vernachlässigt wurde. Er forderte ein Ende der Landschaftszerstörung angesichts der Klimakrise. Dr. Anton Hofreiter, ehemaliger Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Bundestag, betonte die Bedeutung zivilgesellschaftlichen Engagements und forderte, die Mittel verstärkt in den Erhalt der bestehenden Infrastruktur zu investieren, da Tausende marode Brücken saniert werden müssten.
Auch die Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger und die Bürgermeisterin von Adlkofen, Rosa-Maria Maurer, versicherten ihre Unterstützung im Kampf gegen die aktuelle Planung des ersten Bauabschnitts der B15 neu südlich der A92. Der Landtagsabgeordnete Markus Büchler erinnerte daran, dass die B15 neu im Jahr 2015 für kurze Zeit beerdigt, dann aber von CSUPolitikern wiederbelebt wurde. Dies zeige, wie stark die politischen Interessen in Bayern auf den Straßenneubau ausgerichtet seien.
Zum Abschluss zeigte sich Gisela Floegel optimistisch, dass die aktuellen Gerichtsklagen und die Klimakrise das umstrittene Projekt endgültig stoppen könnten. Sie betonte, dass die Mitglieder der Initiative weiterhin hoch motiviert seien, bis zum endgültigen Ende der Planungen zu kämpfen.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Gruppe „Ledawix“, die am Nachmittag mit traditioneller Blasmusik für Stimmung sorgte, und den „Kellerhelden“, die den Abend mit energiegeladener Musik ausklingen ließen. Mit der Auszeichnung von Gisela Floegel durch ein Ehren-Stop-Schild wurde nicht nur ihr unermüdliches Engagement geehrt, sondern auch die Symbolkraft des 50-jährigen Widerstands deutlich gemacht. Der Kampf für den Schutz der Heimat und die Natur ist noch lange nicht zu Ende.