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PM "Infoveranstaltung des VCD zeigt gelungene Bahn-Reaktivierung"

Erfolgreiche Reaktivierungen stillgelegter Bahnstrecken in Bayern sind möglich. Das zeigte anschaulich die 6. Online-Infoveranstaltung der VCD-Kreisgruppen Kitzingen und Schweinfurt am 4. Mai 2021. Zur Vorstellung der Eisenbahnreaktivierung (Ulm-) Senden-Weißenhorn, die 2013 erfolgte, konnte der VCD zwei der Hauptakteure von damals als Referenten gewinnen.

 

Pressemitteilung  -  Schweinfurt, 08.Mai 2021

 

Infoveranstaltung des VCD zeigt gelungene Bahn-Reaktivierung

Erfolgreiche Reaktivierungen stillgelegter Bahnstrecken in Bayern sind möglich. Das zeigte anschaulich die 6. Online-Infoveranstaltung der VCD-Kreisgruppen Kitzingen und Schweinfurt am 4. Mai 2021. Zur Vorstellung der Eisenbahnreaktivierung (Ulm-) Senden-Weißenhorn, die 2013 erfolgte, konnte der VCD zwei der Hauptakteure von damals als Referenten gewinnen.

Bernhard Jüstel, FW-Stadtrat in Weißenhorn und Sprecher der kommunalen Agenda 21, berichtete über die Historie der Bahn, die 1966 stillgelegt wurde. Beeindruckend schilderte er, wie über Jahre die Bevölkerung und die beteiligten Kommunalpolitiker mit ins Boot geholt wurden, was vor allem mit Aktionstagen, wie beispielsweise kostenlosen ÖPNV-Tagen, gelang. Nach Ende des Planfeststellungsverfahrens und nur zehn Monaten Bau- und Realisierungsphase konnte im Dezember 2013 der Personenverkehr im Stundentakt starten. Möglich machen das heute modernste Gleisbauzüge, die die Gleise in kürzester Zeit erneuern oder instand setzen können. Von Jahr zu Jahr steigen die Nutzerzahlen der Bahn weiter an, inzwischen sind sogar ein Halbstundentakt und die Elektrifizierung geplant.

Stadtwerke Ulm sind Eigentümer der Strecke

Über die technische Seite der Reaktivierung und die Verkehrswende sprach Ralf Gummersbach, Projektleiter der Stadtwerke Ulm (SWU) GmbH. Herr Gummersbach zeigte sich überzeugt, dass aus klimapolitischen Gründen kein Weg an der Schiene vorbeiführt. Die Stadtwerke Ulm setzen daher auf einen Mix aus Straßenbahnen, Bussen und Eisenbahn, die alle intelligent miteinander vernetzt sind. 2013 erwarben sie die Strecke Senden – Weißenhorn, die sie nun als Eisenbahninfrastrukturunternehmen betreiben. Ein gutes Angebot für die Bürger sei das Entscheidende; so wurden die vorhandenen Buslinien neu konzipiert und sind nun Zubringer zur Bahn.

Hohes Interesse bei der Kommunalpolitik

Das hohe Interesse an der Veranstaltung mit ca. 60 Personen zeigte sich besonders an der Teilnahme von zahlreichen Bürgermeistern, Kreis- und Gemeinderäten aus verschiedenen Parteien. Sie und interessierte Bürger nutzten auch die nachfolgende Diskussionsrunde für tiefergehende Fragen. So erfuhr man, dass die Ertüchtigung der 10 km langen Bahnstrecke auf 100 km/h einschließlich neuer Haltepunkte, gesicherter Bahnübergänge sowie der Signaltechnik ca. 11 Mio. Euro gekostet habe; eine Investition, die aufgrund der Einnahmen aus Trassengebühren für die SWU rentabel sei. Bedenken über zu lange Wartezeiten an Bahnübergängen wurden entkräftet, die Schließzeiten beliefen sich auf weniger als eine Minute.  

Ansporn für Klimaschutz

Die beiden Referenten konnten dem VCD und allen Teilnehmern der Veranstaltung nur Mut machen, an dem - in ihren Augen sehr sinnvollen - Anliegen der Reaktivierung der Steigerwaldbahn festzuhalten. Das gelungene Beispiel einer Reaktivierung, das von der Bevölkerung im Ulmer Umland derart positiv aufgenommen wird, sollte für die Menschen unserer Region Ansporn sein, die Zeichen der Zeit (Klimawandel!) zu erkennen, und auf die Schiene zu setzen.

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