Mainfranken-Rhön
Mit einer Demo-Aktion am Bahnhof hat die Kreisgruppe Kitzingen des ökologischen Verkehrsclub Deutschland auf die unbefriedigende Situation für Bahnfahrende aufmerksam gemacht, betreffend die fehlende Barrierefreiheit und die häufigen Verspätungen.
Kitzingen, 07.09.2023
VCD-Aktion für Barrierefreiheit und Zuverlässigkeit der Züge
Mit einer Demo-Aktion am Bahnhof hat die Kreisgruppe Kitzingen des ökologischen Verkehrsclub Deutschland auf die unbefriedigende Situation für Bahnfahrende aufmerksam gemacht, betreffend die fehlende Barrierefreiheit und die häufigen Verspätungen.
„Die Strecke wird nun monatelang saniert, aber immer noch gibt es keinen Plan, wann die Züge im Bahnhof Kitzingen barrierefrei zu erreichen sein werden. Das ist für mobilitätseingeschränkte Reisende, aber auch für Reisende mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck eine Zumutung“, so Marita Schwab von der VCD-Kreisgruppe. Kreisvorstand Julian Glienke ergänzt: „Im Bundesländervergleich befindet sich Bayern in Bezug auf die Barrierefreiheit der Bahnhöfe im hinteren Drittel. 2022 wurden nur 14 Stationen neu barrierefrei ausgebaut; wenn es so weitergeht, braucht es bis 2063, bis alle Stationen barrierefrei ausgebaut sind. Dabei wurde vor zehn Jahren von der Staatsregierung das Ziel ausgegeben, dass Bayern bis 2023 im
öffentlichen Raum barrierefrei sein soll. Kurz nach Bekanntgabe des Ziels wurden jedoch die dafür notwendigen Mittel vom damaligen Finanzminister Markus Söder zusammengekürzt. Ankündigungen sollte man auch Taten folgen lassen!“ Der VCD fordert baldmöglichst einen Runden Tisch mit allen Beteiligten aus Kommunalpolitik, Interessenverbänden, Verkehrsministerium und Bahn, um eine schnellstmögliche Realisierung des barrierefreien Ausbaus anzuschieben. Bei der Aktion am Bahnhof kamen die VCD-Aktiven mit Reisenden ins Gespräch; beklagt wurde dabei die katastrophale Betriebsqualität seit der Wiederaufnahme des Zugverkehrs im August. Niklas Keilholz, der die Strecke täglich benutzt, meint: „Nach dem Ende des Schienenersatzverkehrs mit Bussen ist in dem nun wieder zwischen Neustadt (Aisch) und Würzburg aufgenommenen Zugbetrieb der Wurm drin. Verspätungen von 20 Minuten und mehr, auch Zugausfälle sind an der Tagesordnung.“ Die Bahn erklärt das damit, dass die Regionalzüge auf diesem Streckenabschnitt „aufgrund des Zustandes nach umfangreichen Baumaßnahmen mit reduzierter Geschwindigkeit verkehren“. Da die Strecke zurzeit nur eingleisig befahren wird, schlagen Verspätungen immer auch auf Gegenzüge durch. Der VCD fragt sich, warum die Fahrpläne bis zur vollständigen Eröffnung der Strecke nicht an die tatsächlich möglichen Geschwindigkeiten angepasst werden, und befürchtet, dass aufgrund der mangelnden Zuverlässigkeit weitere Fahrgäste der Bahn den Rücken kehren. Ein zuverlässiger, moderner und barrierefrei zugänglicher Bahnverkehr sollte eigentlich kein Hexenwerk sein, so der VCD in seiner Mitteilung.
Bei Rückfragen:
Julian Glienke, 0160 6657023
Marita Schwab, 0157 38232518