Bayern

Mainfranken-Rhön

VCD fordert Transparenz bei der Potenzialanalyse der BEG

Schweinfurt/Kitzingen  Der Ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) KV Mainfranken-Rhön begrüßt, dass nun ein erster Entwurf zum Potenzial der Steigerwaldbahn veröffentlicht wurde, ist aber verwundert über die große Diskrepanz zu den beiden schon vorliegenden Studien. Die beiden bereits bekannten Untersuchungen hatten für den nördlichen Streckenteil 1657 Reisende mit bzw. 1010 Reisende ohne Anbindung nach Kitzingen berechnet, während die Bayerische Eisenbahn-Gesellschaft (BEG) jetzt nur auf ein Potenzial von 838 Reisenden kam. In der Veröffentlichung der BEG dazu werden zwar die Basiszahlen und Ergebnisse aufgelistet, nicht aber die zugrundegelegten Berechnungsfaktoren. Die Rechenwege sind nicht einsehbar, somit handelt es sich bei der Veröffentlichung um keine wissenschaftliche Studie.

Vollständige Offenlegung aller Berechnungsverfahren

„In der derzeitigen Situation ist Transparenz das Gebot der Stunde. Daher ist es unverzichtbar, die gesamte Studie offenzulegen, damit sie von Fachleuten begutachtet werden kann“, so die Vorsitzende des Kreisverbands Lore Koerber-Becker. Es müsse nachprüfbar sein, dass die Berechnungsgrundlagen den Vorgaben entsprechen und daran nicht politisch motiviert gedreht wurde. So erscheinen für den Tourismus die in der BEG-Analyse angesetzten 6% ÖPNV- Anteil sehr gering. Auch die Tatsache, dass nur mit dem Endpunkt in Kitzingen-Etwashausen gerechnet wurde – der nach übereinstimmender Meinung keinen Sinn für eine reaktivierte Bahn ergibt – lässt nicht das Bemühen erkennen, das Potenzial der Strecke wirklich in den Blick zu nehmen. Eine erste Rücksprache mit Verkehrsfachleuten hat ergeben, dass im Vergleich zu anderen Bahnstrecken mit vergleichbarem Einwohnerpotenzial das Potenzial als auffällig niedrig erscheint.

Forderung nach einer unabhängigen Machbarkeitsstudie

„Unter der Voraussetzung von Transparenz des gesamten Gutachtens wollen wir dennoch Brücken bauen und begrüßen das Vorhaben der CSU, das Streckenband als Ganzes erhalten zu wollen. Bevor die Bahn entwidmet wird, sollte die CSU ein tragfähiges und mit den Landratsämtern abgestimmtes Konzept für einen Betrieb mit autonomen Bussen vorlegen“, so Br. Julian Glienke vom VCD Kitzingen. Eine unabhängige Machbarkeitsstudie solle die zahlreichen Fragen in Bezug auf Breite, Kapazität, Geschwindigkeit, Investitions- und Betriebskosten klären – auch dieser Plan gehört aus den Hinterzimmern heraus in Gänze in die Öffentlichkeit, um ihn sachlich diskutieren zu können.

 

zurück