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Nürnberg

PM: Keine Hopplahopp-Entscheidung beim Umbau des Plärrers!

Am Mittwoch, dem 23. Oktober 2024, findet um 15:00 Uhr die Sitzung des Nürnberger Stadtrats statt. Zwei Tage vorher wurde das Thema „Gestaltung des Plärrers“ kurzfristig nachgereicht.

 

Es soll ohne Vorberatung im Verkehrsausschuss und ohne Vorberatung im Stadtplanungsausschuss jetzt hopplahopp beschlossen werden!

 

Deshalb fordert der VCD die Verschiebung des Tagesordnungspunktes.

Fotos: Sitzungsunterlagen Stadt Nürnberg/ VCD Nürnberg 

Und stets wurden die Unterlagen als Nachtrag erst kurz zuvor der Öffentlichkeit und dem Stadtrat zugänglich gemacht:

Sitzung des Stadtrates - 23.10.2024 - 15:00 Uhr - Rathaus, Fünferplatz 2, Großer Sitzungssaal
Ö 4.1 Nachtrag “Umgestaltung des Plärrers"

https://online-service2.nuernberg.de/buergerinfo/si0056.asp?__ksinr=15758

"Der Stadtrat beschließt, die vorgestellten Pläne mit zeichnerischer Darstellung von Gestaltung und Verkehrsanlagen zur Grundlage der weiteren Planung zu machen und beauftragt die Verwaltung mit der Durchführung der Planfeststellung."

Christoph Wallnöfer vom VCD ist entsetzt: „Z.B. stehen in der Beschlussvorlage die viel zu geringen Maße der Fuß- und Radwege drin. Das ist ein eindeutiger Verstoß gegen den bereits vor Jahren getroffenen Mobilitätsbeschluss. Daran wird es nach einer Beschlussfassung, das "zur Grundlage" zu machen, keine nennenswerten Änderungen mehr geben. Denn es ist nach einer Beschlussfassung nur mit Änderung von Details und mit weiterer Ausdifferenzierung zu rechnen. Für anderes wäre die Verwaltung dann nicht mehr ermächtigt.“

Es wäre sehr praktisch, wenn vorher, also vor der Stadtratssitzung, Menschen vor dem Rathaus deutlich machen, dass sie eine zukunftsweisende Neugestaltung am Plärrer gemäß dem Mobilitätsbeschluss (mit Förderung des zu-Fuß-Gehens und des Radverkehrs durch genügend Platz und Abstände) erwarten, und nicht ein Zusammenquetschen von Fuß- u. Radverkehr, sogar auf weniger als die Mindestmaße wie am Fürther Tor.

„Der umweltfreundliche Verkehr braucht künftig mehr Platz am Plärrer, um Menschen das Umsteigen vom Auto aufs Fahrrad schmackhaft zu machen“.

Hier die Original-Beschlussvorlage:

Beschlussvorlage Stpl/035/2024
Betreff: Umgestaltung des Plärrers
Sachverhalt (kurz): Der Stadtplanungsausschuss hatte am 22.07.2021 beschlossen, den seinerzeit vorgestellten Rahmenplan mit zeichnerischer Darstellung der Grundzüge von Gestaltung und Verkehrsanlagen zur Grundlage der weiteren Planung zu machen und die Verwaltung mit der Vergabe der Objektplanung beauftragt. Die Planung wurde in den weiteren Schritten weiterentwickelt und angepasst. Daraus ergeben sich Abweichungen vom Rahmenplan, ohne dass dessen Entwurfsidee und Qualität verloren geht. Die nun vorgelegte Planung soll Grundlage der nötigen Planfeststellung werden. Erst mit Vorlage der Planfeststellung ist zu entscheiden, in welchem Umfang aus fiskalischen und personellen Gründen von dieser Gebrauch gemacht werden kann. Dabei ist abzusehen, dass die Kapazitäten von SÖR nicht ausreichen werden, fiskalisch hingegen eine sehr gute Förderkulisse ansteht. Die Verwaltung wird daher prüfen, ob die Umsetzung im Weiteren tatsächlich durch SÖR oder auf anderem Wege erfolgen soll. Eine technische Abstimmung mit VAG und SÖR sowie intern mit UB und Vpl ist im Projekt kontinuierlich erfolgt.

Hier unsere Stellungnahme:

Sehr geehrter Oberbürgermeister,
sehr geehrtes Mitglied des Stadtplanungsausschusses,
unter TOP Ö5.1 soll am kommenden Donnerstag, 17-10.24 im Stadtplanungsausschuss der Entwurf zur Umgestaltung des Plärrers besprochen werden.

Die Planung der Radverkehrsführung um den Plärrer sollte u.E. so angepasst werden, dass sie in den anstehenden "Altstadtring für Radler" integriert werden kann und den Vorgaben des Mobilitätsbeschlusses entsprechen.

In der aktuellen Planung sind rund um den Platz neben dem Gehweg Zweirichtungsradwege mit Breiten von 2,25 - 3,00m eingezeichnet.
Zwei Punkte sind aus unserer Sicht kritisch:

1. Diese Wege sind weitgehend Teil des im Mobilitätsbeschluss für 2026 vereinbarten „Altstadtrings für Radler“. Festgelegt wurde dafür als Regelbreite 4,00m (mindestens aber 2,50m). Diese werden hier unterschritten.

2. Zum Anderen werden an dieser Stelle bauliche Maßnahmen beschlossen, bei denen unklar scheint, wie diese sich in das Radvorrangroutennetz "Altstadtring" integrieren sollen.
Bei der Planung des "Altstadtrings" als Radvorrangroute kann die aktuell unhaltbare Situation Richtung Norden (Spittlertorgraben) sicher nicht aufrechterhalten bleiben - trotzdem ist der Anschluss momentan so geplant.
Auch Richtung Osten bräuchte es noch eine Vorbereitung zur Integration.

Wir bitten Sie, das bei Ihrer Entscheidung am Donnerstag zu berücksichtigen.
Vielen Dank.

Mit besten Grüßen
Thomas Schwerdtner

Radverkehrsbeauftragter der VCD-Ortsgruppe Nürnberg

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