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Regensburg, Pressemitteilung
Regensburg

Pressemeldung FFF und VCD - Fahrraddemo 19.09.2021 - Mehr als 500 Menschen demonstrieren für eine umweltfreundliche Verkehrswende

Regensburg, 19.09.2021. In und um Regensburg demonstrieren 500 Menschen für eine umweltfreundliche Verkehrswende und protestierten gegen immer neue Straßen für Autos. Es war Regensburgs fünfte Fahrraddemo, organisiert vom VCD (Verkehrsclub Deutschland e.V.) und Fridays for Future Regensburg.

 

„Wir brauchen eine Mobilität für alle – für Menschen von heute und von morgen. Es ist höchste Eisenbahn für eine Gleichberechtigung der Verkehrsmittel – den Öffis, dem Rad- und Fußverkehr werden immer noch Steine in den Weg gelegt, während dem Auto der asphaltierte Teppich ausgerollt wird. Damit muss endlich Schluss sein!“, fordert Sophia Weigert von FFF Regensburg.


Der Demozug startete gegen 15.00 am Hauptbahnhof (Südseite) und fuhr mit Musik und bunten Bannern und Fahnen in den Regensburger Norden, über die Nibelungenbrücke nach Lappersdorf und dort auf den Lappersdorfer Kreisel, der im Rahmen der Kunstaktion „Teufelskreis der Verkehrswende“ von den rund 500 Teilnehmer:innen mehrmals umfahren wurde. In einer Zwischenkundgebung am Kreisel sprach sich Wolfgang Bogie von VCD vehement gegen den Ausbau des Lappersdorfer Kreisels und die geplante Sallerner Regenbrücke aus. Beide würden, einmal umgesetzt, immer mehr Autos in die Stadt leiten: „Dieses Projekt schlummert seit Jahren und niemand hat es je gebraucht. Wir brauchen es auch heute nicht! Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass dieses schlummernde Monsterprojekt nie Realität wird und stattdessen eine Stadtbahnüberführung nach Lappersdorf realisiert wird!“

Weiterhin fordern die Anhänger:innen der Verkehrswende

  • kostenfreien öffentlichen Nahverkehr
  • Ende der Priorisierung des Autos, stattdessen ein Verkehrskonzept, das 
    maßgeblich auf Bus und Bahn, Fahrrad- und Fußverkehr setzt und unter 
    anderem auf folgenden Maßnahmen beruhen könnte:
    • massiver Ausbau des ÖPNV insbesondere im ländlichen Raum
    • Wiederbelebung stillgelegter Bahntrassen und Bahnhöfe
    • Fahrradstraßen
    • Grüne Welle für Rad-/Fußverkehr
  • weniger Autos in den Städten, dafür mehr Platz für Menschen
  • Tempolimit auf Autobahnen und 30 km/h innerorts
  • Stopp der Neuzulassung von Autos, die fossile Kraftstoffe verbrennen
     

Der Rückweg zur Innenstadt führte am Regensburger Klimacamp vorbei zur Abschlusskundgebung am Domplatz. Dort gab es, ehe die friedliche und bunte Versammlung schließlich gegen 18.00 Uhr endete, nochmals Musik und Reden:
 

„Letztes Jahr gab es 2 632 499 Verkehrsumfälle, 264 499 mit Personenschaden und 2 719 Verkehrstoten. Das sind durchschnittlich 7,5 Tote pro Tag.“ rechnete Olli (FFF) vor und betont: „Autos sind nicht nur eine Gefahr für Menschen, sondern sie Kosten auch noch einen ordentlichen Batzen Geld. 2019 beliefen sich die durch Unfälle entstandenen Kosten auf etwa 33,9 Mrd. Euro. Und da kommen noch die Kosten von Staus, Straßenausbau und vor allem die Folgen der Klimakrise dazu. [...] Wir haben uns schon alle daran gewöhnt, in einer Stadt zu leben, die nicht für Menschen, sondern für Autos gebaut wird.“
 

Und Sophia Weigert ergänzte: „Mobilität ist ein wichtiges Bedürfnis von Menschen, dem wirunbedingt bedienen sollten – Autos aber sind kein Bedürfnis! [...] Autos, die fossile Kraftstoffeverbrennen, brauchen wir gar nicht mehr zu bauen. Das ist einfach rum! Ihr kauft euchja auch kein Fax mehr, oder?“

DIe gesamte Demonstration verlief wie immer friedlich und bunt. Zahlreiche Fotos sowie ein (bereits bearbeitetes) Video, das sehr gerne verwendet werden darf, finden Sie hier: https://1drv.ms/f/s!AkV8rtsLTm_LgpITLvf4o6TKmmjR6w

Zitat

Aus der Rede von Wolfgang Bogie zum Bau der Sallerner Regensbrücke

Das ist das wesentlichste Auto-Verkehrsprojekt in Regensburg, an dem sich eine ökologische Verkehrswende messen lässt. Das ist ein schlummerndes Monster-Autoprojekt. Seit ca. 30 Jahren wird an diesem Projekt rumgemacht, ein Bürgerbegehren wurden dagegen schon aufgestellt. Viele Menschen haben schon längst vergessen, dass es dieses Monsterprojekt noch gibt. Bürger hört man sagen: „Ach, dieses Projekt gibt es immer noch, ich dachte es wäre schon längst beerdigt!“ Leider nicht.

Bilder der Demo.

  • Quelle: Fridays for Future Regensburg
  • Quelle: Fridays for Future Regensburg
  • Quelle: Fridays for Future Regensburg
  • Quelle: Fridays for Future Regensburg
  • Quelle: Fridays for Future Regensburg
  • Quelle: Michael Achmann
  • Quelle: Michael Achmann
  • Quelle: Michael Achmann
  • Quelle: Klaus Wörle
  • Quelle: Klaus Wörle
  • Quelle: Klaus Wörle

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