Bayern

Regensburg, Pressemitteilung
Regensburg

VCD und BüSO „feiern“ das 6,8 Millionen-Euro-Grab: das Parkhaus am TechCampus

Direkt neben der Tech-Base am Galgenberg, in der Franz-Mayer-Straße, baut die Stadt Regensburg ein Parkhaus mit 377 Stellplätzen, der VCD Regensburg und der Bürgerverein Süd-Ost fragen sich wofür?

Die Grube für das 6,8 Millionen-Euro-Grab ist schon ausgehoben. Das angrenzende Wohngebiet, hinter dem Grünkorridor Brixen-Park, wird von der Stadt trotz Entwicklung zu einem Wohngebiet als Mischgebiet behandelt, somit ist auch eine rechtliche Grundlage für höhere Lärmimmissionen geschaffen. Aber es gibt aus der Sicht vieler Bürger und des VCD keine ausreichende Nutzung für das große Parkhaus.

 

Direkt neben der Tech-Base am Galgenberg, in der Franz-Mayer-Straße, baut die Stadt Regensburg ein Parkhaus mit 377 Stellplätzen, der VCD Regensburg und der Bürgerverein Süd-Ost fragen sich wofür?
Die Grube für das 6,8 Millionen-Euro-Grab ist schon ausgehoben. Das angrenzende Wohngebiet, hinter dem Grünkorridor Brixen-Park, wird von der Stadt trotz Entwicklung zu einem Wohngebiet als Mischgebiet behandelt, somit ist auch eine rechtliche Grundlage für
höhere Lärmimmissionen geschaffen. Aber es gibt aus der Sicht vieler Bürger und des VCD keine ausreichende Nutzung für das große Parkhaus.

Direkte Anwohner gibt es nicht, sind relativ weit weg oder benötigen keinen gebührenpflichtigen Parkplatz in einem Parkhaus. Rund um das Parkhaus gibt es nur große Bürohäuser, meist Softwareunternehmen, die alle gerade neu gebaut haben und entsprechend viele Stellplätze, nach der Stellplatzverordnung der Stadt, in Tiefgaragen bereithalten müssen. 

Woher soll die hohe Zahl täglicher Besucher des gebührenpflichtigen Parkhauses mit 377 Stellplätzen, das vom Stadtwerk Regensburg betrieben und refinanziert werden muss, kommen?
Johann Brandl vom BüSO: „Es gibt aus unser Sicht kein schlüssiges Nutzungskonzept für dieses Parkhaus. Das wäre das zweite Parkhaus auf dem Areal der ehemaligen Nibelungenkaserne, das nicht ausgelastet wird. Das erste Parkhaus steht neben der FOS/BOS – ist an ca. 170 Tagen im Jahr komplett geschlossen und in der restlichen Zeit nur von ca. 6.00 bis 22.00 Uhr, ausschließlich für Lehrer und Schüler, geöffnet!“

Wolfgang Bogie vom VCD ergänzt: „Parkhäuser zu bauen scheint ein Standardreflex in der Städteplanung zu sein. In Zeiten einer anzustrebenden nachhaltigen Verkehrswende erscheint es wie ein Relikt aus der Vergangenheit, besonders an dieser Stelle.“

Johann Brandl: Der BÜSO fordert seit dem Bau des Jahnstadions, die dort befindlichen Parkplätze komplett zu öffnen und mit einem hochfrequenten Shuttle-Bussystem zur Innenstadt zu verbinden, diese Forderung erfüllt die seit kurzem existierende Linie 5 nur sehr eingeschränkt.

Dieses Parkhaus steht in keinem Konzept, auch nicht im Strategiekonzept „Parken in der Innenstadt“.

Die Stadt agiert hier nicht transparent. Es wird weder in den Beschlussvorlagen dargestellt wie man auf diese hohe Zahl von 377 Stellplätzen kommt, noch wird von der Stadt aufgezeigt wie das Stadtwerk dieses Parkhaus wirtschaftlich betreiben kann.

In anderen Städten umwirbt man Fußgänger und Radfahrer, um Innenstädte attraktiver und lebenswerter zu machen, in Regensburg wird trotz klammer Kassenlage in Parkhäuser investiert.

Die Stadt sollte darstellen, wie dieses Parkhaus zur Verkehrswende beiträgt bzw. zur Reduzierung von PKW im Stadtgebiet. Diese Ziele hat die Stadt festgeschrieben in Stadtentwicklungsplänen. Um dies zu erreichen, muss man auch mal nachfragen, ob der jetzige Stellplatzsatzung zu diesen Zielen passt. 

Wenn man das Gelände der Uni und OTH, besser für Fußgänger und Radfahrer an die Innenstadt anbinden würde, wäre ein reines PKW-Parkhaus am TechCampus in der Franz-Mayer-Straße, überflüssig.
Bogie: „Es wäre besser, das Geld in Fußgänger- und Fahrradstege zum Hauptbahnhof (Hbf) und westlich vom Hbf über die Bahngleise, in den sogenannten Eisbuckelsteg, zu investieren. Solche Anbindungen sind nachhaltiger, entlasten vorhandene Verkehrswege und Kreuzungen und machen die Wege für Fußgänger und Radfahrer attraktiver und sicherer.“

Den Eisbuckelsteg hat es schon mal gegeben und die Idee zu einem Steg, der auf die ARCADEN zuläuft stammt ursprünglich von der Stadtverwaltung.
Das Universitätsgelände sollte in der Planung, von Anfang an, für Fußgänger und Radfahrer besonders an die Innenstadt angebunden werden. Bei der Idee ist es leider geblieben und die Stadtverwaltung hat bisher eine Realisierung nie an die Politik zur Entscheidung herangetragen.
Die fehlende Verbindung soll vom heutigen Mälzereiweg, als Steg auf gleichem Höhenniveau über die Friedensstraße an der Südseite des Hauptbahnhofes (ARCADEN) in ein Fahrradparkhaus führen. Das wäre eine nachhaltige Anbindung des Uni- und OTH-Geländes an den Hauptbahnhof bzw. die Innenstadt.  Dies würde die für Fußgänger und Radfahrer sehr schlecht und teils gefährlich erschlossene Kreuzung am CINEMAXX bzw. den Weg über die Galgenbergstraße rauf zur Uni endlich entschärfen.  

In dem derzeit gültigen Haushaltsplan der Koalition sind alleine bis 2025 über 25 Millionen Euro für den Bau von PKW-Parkhäusern hinterlegt. Das halten wir für eine falsche Investition in die Zukunft von Regensburg.
Die Stadt Regensburg hat sich mit dem Green Deal verpflichtet die Klimaziele von Paris einzuhalten, das gilt auch für den Bereich Mobilität. Ein verbessertes Klimaziel erreicht man jedoch nicht durch den Bau von Parkhäusern, sondern durch Investitionen in eine verbesserte Infrastruktur für Fußgänger, Fahrradverkehr und den öffentlichen Nahverkehr. Dies sieht auch der Regensburg Plan 2040 in Form einer nachhaltigen Verkehrswende unmissverständlich vor. Dazu gehören endlich auch große Leitprojekte auf die Tagesordnung, wie z.B. Brücken für Fußgänger und Radfahrer über die bekannten Barrieren, wie Bahngleise, Flüsse und starkbefahrene Autoachsen.


Weitere Grafiken und Informationen finden Sie in der PDF-Version der Pressemitteilung. 

Hintergrund

Gemeinsame Pressemitteilung vom VCD und BüSO zur Protestaktion

Die Protestaktion fand am Samstag 15.01.2022 um 14:00 Uhr auf dem Quartiersplatz neben der Tech-Base (Franz-Mayer-Str. 3) vor der Baustelle des Parkhaus am Tech-Campus statt.

zurück