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Aschaffenburg

VCD lehnt Öffnung der Lindenallee für PKW-Verkehr ab

Der Vorschlag der CSU Aschaffenburg, die Lindenallee temporär für die Zufahrt zur Innenstadt zu öffnen, offenbart ein weiterhin autozentriertes Denken. So werden die formulierten Ziele der Verkehrswende und damit wichtige Klimaschutzziele nicht erreicht werden. Daher stellt sich der VCD klar gegen eine Öffnung.

Stellungnahme zur Forderung der CSU, die Lindenallee wieder beidseitig für den Autoverkehr freizugeben

Es ist das erklärte Ziel der Stadt Aschaffenburg, den Radverkehrsanteil auf 25% zu steigern. Von diesem Ziel ist die Stadt noch weit entfernt.

Umso unverständlicher ist es, wenn die Baustellen am Kreisel Hofgarten und der Willigisbrücke nun von der CSU zum Anlass genommen werden, die nach wie vor bestehende Priorisierung des KfZ-Verkehrs weiterhin fortzuschreiben. Eine Wiederfreigabe der Lindenallee für den PKW-Verkehr in beide Richtungen für die Zeit der Umbau- bzw. Renovierungsarbeiten erscheint ein erheblicher Rückschritt. Denn der Einbahnstraßenverkehr inklusive Busspur und Radweg hat sich mehr als bewährt: SchülerInnen der angrenzenden Schulen können gefahrlos queren. Busse sind pünktlich, weil sie nicht im Stau stehen. Für RadfahrerInnen ist die Lindenallee eine der wenigen Verbindungsachsen, in denen sie unbehelligt vom PKW-Verkehr sicher unterwegs sein können. Das Argument der CSU: Die Autofahrer müssen zu viele Umwege in Kauf nehmen und es gäbe keine Alternativen.

Dabei wird übersehen, dass genau dies eine zentrale Voraussetzung für die Verkehrsverlagerung vom PKW auf den Umweltverbund ist. Wenn es nämlich auf einmal einfacher, zeitsparender und billiger ist, den Weg mit dem Fahrrad zurückzulegen, werden so manche ZeitgenossInnen zumindest den Versuch wagen, auf ein anderes Verkehrsmittel umzusteigen. Und wenn sie dann noch entdecken, dass Fahrradfahren viele Vorteile bietet, können sie langfristig für den Radverkehr gewonnen werden. In diesem Lichte betrachtet, könnten die Ziele der Stadt Aschaffenburg wenigstens annäherungsweise erreicht werden.

Es stimmt also nicht, dass es keine Alternativen gibt, wie die CSU behauptet. Sie liegen nur nicht im Auto, sondern im Wechsel des Verkehrsträgers.

Beispiele für den Erfolg solcher Maßnahmen finden sich zahlreich im europäischen Ausland. Ob Utrecht, Kopenhagen oder Barcelona. Alle diese Städte verbindet, dass sie nicht nur den Radverkehr attraktiver, sondern auch den Autoverkehr wenigstens ein Stück weit unattraktiver gemacht haben. Und am Ende profitiert dadurch sogar jener, der wirklich auf sein Auto angewiesen ist. Denn auf freien Straßen kommt man am Ende besser voran.

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