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PM: Sind die Neuerungen bei der Deutschen Bahn eine Mogelpackung?

Wo S-Bahn draufsteht, muss auch S-Bahn drin sein

 

Die bisherige Regionalbahn von Nürnberg nach Neustadt/Aisch heißt seit dem Fahrplanwechsel S6. Die bestehenden Züge wurden einfach umbenannt. Dies ist ein typischer Fall von Fahrgasttäuschung, denn die einmal stündlich fahrende S6 hat keinerlei Merkmale einer S-Bahn, wie z.B. einen attraktiven Taktverkehr oder barrierefreie Zugänge an allen Bahnhöfen.

Foto: VCD Nürnberg

Außerdem gibt es jetzt für Fahrgäste, die ihr Fahrrad mitnehmen möchten, den Nachteil, dass sie die bei S-Bahnen vorgeschriebenen Ausschlusszeiten beachten müssen, die es bei Regionalbahnen nicht gibt. „In den S-Bahnen ist die Fahrradmitnahme an Werktagen montags bis freitags zwischen 6 und 8 Uhr nicht gestattet“ Dies ist in den Beförderungsbedingungen des VGN-Gemeinschaftstarifs in der Anlage 9 geregelt.

https://www.vgn.de/ratgeber/fahrrad/

 

Entwerter und Automaten entlang der Rangaubahn Fürth-Cadolzburg sind nicht mehr am Bahnsteig, sondern im Zug

 

a) Entwerter

In den Triebwagen der Rangaubahn ist ein Entwerter nur in einem Einstiegbereich angebracht. Wenn Fahrgäste an der anderen Türe einsteigen, finden sie keine Möglichkeit, ihre Fahrkarte zu entwerten. Selbst wenn man weiß, dass ein Entwerter an der anderen Türe angebracht ist, ist es doch Fahrgästen z.B. mit Kinderwagen, mit viel Gepäck, oder wenn sie gehbehindert sind, nicht zuzumuten, durch den ganzen Zug mit seinen Stufen zu gehen, um zum Entwerter zu gelangen. So dürfte die Anzahl der „Schwarzfahrten“ auf dieser Linie sicher zugenommen haben. In Straßenbahnen und Bussen ist doch auch selbstverständlich an jedem Einstieg ein Entwerter.

 

b) Fahrkartenautomaten

Nachdem an den Haltestellen die Automaten abgebaut wurden, ist es nicht mehr möglich sich eine Fahrkarte rechtzeitig vor Fahrtbeginn zu kaufen. In den Zügen ist nun zwar ein Automat, aber wenn der Fahrgast am falschen Einstieg zugestiegen ist, dann steht er vor dem gleichen Problem wie oben. Und selbst wenn der Automat erreicht ist, ist es oft unmöglich, zwischen den Haltestellen Dambach, Westvorstadt und  Fürth Hauptbahnhof eine Fahrkarte zu kaufen. Die Fahrzeit beträgt hier weniger als 5 bzw. weniger als 3 Minuten. Wenn bereits ein oder zwei Fahrgäste den Automat benutzen, hat der dritte schon keine Chance mehr. Wenn man sich - wie viele Gelegenheitsfahrer - mit dem Automaten nicht gut auskennt oder ein bestimmtes Ziel erst suchen muss, geht es erst recht nicht in der kurzen Zeit.

 

c) Kartenzahlung

Die Automaten in den Zügen nehmen nur noch Münzen oder kleine Scheine. Bisher konnte man an den Automaten am Bahnsteig selbstverständlich auch mit großen Scheinen und EC-Karte bezahlen. Da viele Leute heutzutage bargeldlos zu zahlen gewohnt sind oder dies müssen, weil sie kein passendes Kleingeld bei sich haben, ist dieser Zustand völlig unzeitgemäß.

 

Verwirrende Anzeigen am Fürther Hauptbahnhof

 

Immer noch besteht die große Verwirrung beim Zug um 14:03 Uhr nach Cadolzburg: Er kommt als Doppelgarnitur aus Cadolzburg auf Gleis 7 am Fürther Hauptbahnhof an. Die Fahrtzielanzeige am Bahnsteig zeigt als Ziel auch Cadolzburg an, aber der eine Teil des Zuges fährt zurück nicht dahin, sondern nach Markt Erlbach, nur der hintere nach Cadolzburg. Umsichtiger Weise sagt der Zugführer häufig kurz vor Abfahrt noch durch, wohin dieser Zugteil fährt, es setzt dann jeweils eine Wanderung von Fahrgästen aus dem einen Triebwagen in den anderen ein. Aber nicht alle hören das oder verstehen das, sodass regelmäßig Fahrgäste im falschen Zug sind und erst während der Fahrt darauf aufmerksam werden.

Hier dazu ein Bericht in den Fürther Nachrichten:

https://www.nn.de/fuerth/keine-automaten-an-den-bahnsteigen-mehr-wie-lauft-der-ticketverkauf-in-der-rangaubahn-1.11817103

 

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