Bayern

Nürnberg, Auto, Straßenbau, Fußverkehr, Klimaschutz, Luftreinhaltung, Mobilitätsbildung, Radverkehr, Stadtplanung, Verkehrslärm, Verkehrsplanung & -politik, Verkehrssicherheit
Nürnberg

4 Videos zur neuen Kohlenhofstraße

Der Verkehrsausschuss hat in seiner Sitzung am 11.11.2021 den Teilbau der neuen Kohlenhofstraße beschlossen.

 

https://online-service2.nuernberg.de/buergerinfo/si0056.asp?__ksinr=15364

Wir finden, dass diese 20 Jahre alte Planung im Rahmen der Verkehrswende nicht mehr in die heutige Zeit passt.

In diesem Video erläutert Christoph Wallnöfer seine Ablehnung:

https://youtu.be/5LWVyYu39kI

In diesem Video erklärt Michael Hauck die Zusammenhänge:

https://youtu.be/iD01ST3v0mc

In diesem Video beantwortet Prof. Dr.-Ing. Harald Kipke offene Fragen:

https://youtu.be/b3CO39un3Pc

In diesem Video erläutert Hans Luntz die Argumente:

https://youtu.be/6GLS1AOqOQ0

Die Planfeststellung für den Ausbau des Frankenschnellweges (FSW) umfasste nicht nur das umstrittene Tunnelbauwerk. Sondern auch den völlig überdimensionierten Ausbau der neuen Kohlenhofstraße. Auch dagegen wandte sich der Bund Naturschutz genauso wie der VCD. Auch dieser Teil des Ausbaus wird aktuell mit guten Begründungen beklagt.

Völlig überraschend kam 3 Tage vor der Sitzung des Verkehrsausschusses am 11.11.2021 nachträglich ein Beschluss auf die Tagesordnung, der den vorgezogenen Bau der südlichen Fahrbahn der im Rahmen des FSW-Ausbaus geplanten neuen Kohlenhofstraße festlegt. Gleichzeitig wurden aber auch neue Verkehrsführungen für Alt-Gostenhof beschlossen, um über diesen Stadtteil das neue Areal entlang der Bahn zu erschließen. Dieser Stadtteil würde also künftig erheblich stärker mit Autoverkehr belastet und eben nicht verkehrsberuhigt wie bisher versprochen.

Wegen der äußerst kurzen Vorlaufzeit konnte niemand angemessen reagieren. Dagegen argumentierte vor allem Mike Bock von den Grünen. Aber selbst Max Müller (CSU) warf die Frage auf: „Möchte wissen, ob die Kohlenhofstraße noch in dieser Größe gebraucht wird? Könnte man diese wieder entsiegeln und zurückbauen?“ Trotzdem wurde der Beschluss noch nicht einmal vertagt, sondern mit 4 Gegenstimmen angenommen. Umgesetzt werden kann er aber nur, wenn die Regierung von Mittelfranken den sofortigen Vollzug anordnet. Es ist noch zu prüfen, ob wir uns noch dagegen wehren können, weil diese Planung durch die anhängigen Klagen massiv betroffen ist.

Die Teilausführung der Pläne nur für die südliche Fahrbahn gibt keinen Sinn, wenn nicht irgendwann die Neue Kohlenhofstraße in Gänze im Rahmen des FSW-Ausbaus gebaut werden wird. Städtebaulich grenzt dies an ein Verbrechen: Hier soll also erneut eine völlig überdimensionierte Verkehrswüste entstehen, die das neu zu erschließende Areal von Alt-Gostenhof regelrecht abtrennt. Sicher müssen die neuen Gebäude erschlossen werden, aber doch keinesfalls so. Hier wäre ein städtebaulicher Wettbewerb nötig, bei dem diskutiert wird, wie das Gelände für Menschen gestaltet werden müsste und nicht nur für Autofahrer.

Was hier gebaut werden soll, ist für Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV-Nutzer völlig unzumutbar. Es soll zwar einen Radweg entlang der Fahrbahn geben. Aber dieser ist von keiner Seite vernünftig zu erreichen. Auch Fußgänger erreichen das Gelände nur mit nicht akzeptablen Hindernissen. Vor allem die Kreuzung Steinbühler Straße kann man nur als völlig überdimensionierte Fehlplanung betrachten.

Nutzer von Straßenbahn und S-Bahn werden ebenfalls massiv beeinträchtigt. Die Straßenbahnhaltestelle in der Steinbühlstraße ist vom zu erschließenden Areal kaum vernünftig zu erreichen. Bleibt nur die Haltestelle im Steinbühler Tunnel an der S-Bahn-Station. Damit ist aber der Zugang der Alt-Gostenhofer zur S-Bahn alles andere als vernünftig gelöst. Und Richtung Westen zur Schwabacher Straße hin gibt es keinerlei vernünftiges Angebot, weder für ÖPNV-Nutzer, noch für Fußgänger und Radfahrer.

Es ist völlig unverständlich, dass der Stadtrat derart wenig durchdachte Pläne ohne weitere öffentliche Diskussion innerhalb weniger Tage einfach durchwinkt. Jetzt rächt es sich, dass man die Pläne zum Ausbau des FSW zur Voraussetzung für alles Weitere gemacht hat. Gerade auch an dieser Stelle wäre es wichtig gewesen, sich gute städtebauliche Lösungen rechtzeitig zu überlegen.

Wir müssen uns überlegen, was wir diesem Unsinn noch entgegen setzen können!

zurück